Manchmal sind die besten Projekte diejenigen, die uns am meisten ins Schwitzen bringen. Nach Momenten des Zweifels und der Schwierigkeiten kommt es vor, dass das Ganze zu einer unglaublich einfachen und harmonischen Lösung führt. Die Entwicklung eines Magenbandsystems für Allergan war eine solche Erfahrung. Ein Magenimplantat ist eine Art Flaschenhals, der um den Magen gelegt wird, um seine Kapazität zu verringern. Es wird hauptsächlich bei Menschen eingesetzt, die an krankhafter Fettleibigkeit leiden. Die im Handel erhältliche Lösung erzeugte die Einschnürung durch Aufblasen des Äquivalents eines Schlauches mit physiologischer Flüssigkeit, was den Nachteil hat, dass sie mit der Zeit in den Körper diffundiert. Vor Allergan hatte Endoart, ein Start-up-Unternehmen der EPFL, ein revolutionäres telemetrisches Konstriktionssystem entwickelt, das auf einem flexiblen Schraubenprinzip basiert und über die Zeit stabil ist. Allergan erwarb Endoart und entwickelte die Technologie weiter. Ziel des Projekts war die Überprüfung der Endoart-Lösung unter Berücksichtigung der Kostenbeschränkungen und mit dem Ziel, die Systemreibung deutlich zu reduzieren.

Wenn Sie einmal versucht haben, ein Seil um einen Stamm zu wickeln, werden Sie bemerkt haben, wie schnell dieses das Seil blockieren kann, und das ohne einen Knoten. Dies ist auf einen Einschnürungseffekt zurückzuführen, der den daran befestigten Rumpf zusammendrückt. Hier wurde versucht, beides zu erreichen, d.h. den Einschnürungseffekt beizubehalten und die induzierte Friktion zu vermeiden. Ziel war es daher, die sich berührenden Flächen durch mechanische Tricks zu trennen.

Der Trick wurde wie folgt ausgeführt: Betrachten Sie zunächst einen Außenring. Dieser Ring dient als Stütze, die dafür verantwortlich ist, die Kräfte zu unterstützen, die das System öffnen wollen. Machen wir es starr und fest. Dann betrachten wir einen beweglichen und flexiblen Innenring, so dass er sich frei drehen kann. Nun wollen wir die beiden Ringe mit Hilfe einer Reihe von Pantographen verbinden, so dass ein Fuß am äußeren Ring und der andere am inneren Ring befestigt ist. Auf diese Weise steigen oder sinken die Stromabnehmer durch Schwenken des Innenrings, der in beide Richtungen bewegt werden kann, wobei jeder Scheitelpunkt zur Mitte zeigt.Bisher nichts Besonderes, also fügen wir dem inneren Ring eine zusätzliche Bedingung hinzu. Sie wagt es nicht, eine einengende Kraft auszuüben, damit sie keine Reibung auf die sich bewegenden Oberflächen ausübt. Lassen Sie den Ingenieur in diesem Stadium genau wie in der Küche eine Weile mit den Zutaten spielen, unter Berücksichtigung aller Belastungen, rühren Sie das Ganze um, und schließlich erscheint die reibungslose Einschnürungsfunktion. Das Prinzip wurde patentiert, und das Design kann durch die Patentbeschreibung eingehend analysiert werden, Patentnummer: US2012123196A1.

Aus den Erfahrungen des Smixin-Start-ups heraus war die Entwicklung der so genannten Combi, einer Handwaschanlage, eine gigantische Reise. Aus technischer Sicht handelt es sich bei diesem Produkt um eine Kette von Funktionalitäten mit dem Ziel, ein vollautomatisches, berührungsloses und wirklich hygienisches Händewaschen zu ermöglichen, wobei nur ein Bruchteil von Wasser und Seife verbraucht wird. Die Tätigkeitsfelder waren zahlreich und umfassten u.a. Blechbiegen, Kunststoffspritzen in kleinen und großen Abmessungen, statische und dynamische Komponenten, Aktuatoren, Sensoren, Elektronik, drahtgebundene und drahtlose Kommunikation, eingebettete Software, die mit Feuchtigkeit, Wasserspritzern und Seife konfrontiert wird, sowie die starke Beanspruchung in öffentlichen Räumen. Aus regulatorischer Sicht ging es dann um Funkemissionen, verbunden mit dem Stromnetz, Klar-/Grauwassernetz, Sicherheitsbedenken bei Chemikalien im Kontakt mit Materialien und Menschen. Aus kommerzieller Sicht handelte es sich um ein Produkt mitten in drei Unternehmen: Hersteller von Sanitärarmaturen, Seifenhersteller und Gebäudemanagement.

Während ich mich als zweiter Angestellter des Unternehmens in dieses Abenteuer stürzte, entwickelte ich mich weiter und setzte mich mit unterschiedlicher Tragweite mit all den oben genannten Themen auseinander. Zunächst als F&E-Manager und schließlich als Produktmanager.
Es ist schwierig, den Umfang der Lernerfahrungen zu beschreiben, die während der gesamten Produkttransformation und der Unternehmensentwicklung gesammelt wurden. Dennoch war die größte Lernerfahrung, die mir im Gedächtnis haften bleiben sollte, ziemlich unerwartet. Es waren nicht die zahlreichen technischen Herausforderungen, sondern der menschliche Faktor, der den größten Einfluss hatte. Wenn Probleme auftraten und fortbestanden, schien es, dass auch die Menschen anfingen, sich auf viel komplexere Weise zu verhalten. Kompetente Ressourcen, zuverlässige Lieferanten, Vertrauen von oben bis unten sind bei einem Start-up einfach unerlässlich.

Welch überraschender Stolz, die frischen Eier einzusammeln, welche Ihre bio gefütterten Hühner produzieren. Wir schrecken vor nichts zurück, um sie mit dem Besten vom Besten zu versorgen, angefangen bei einer guten Ernährung, ist es nicht so? Zumindest war es bei mir der Fall. Doch ohne Verzögerung kamen die Spatzen in Gruppen, um das kostbare Getreide zu stehlen.

Um die Offensive zu vereiteln, beschloss ich, „schnell“ einen Vogelfutterautomaten zu entwickeln, der diese kleinen Diebe aufhalten würde. Schnell gesagt, kaum getan. Die Spezifikationen schienen zunächst nicht so anspruchsvoll zu sein, der Schwerpunkt lag auf der Einfachheit.Nach fast 20 Versionen von 3D-Konzepten und etwa 13 getesteten Prototypen wurde schließlich eine erste nahezu einsatzfähige Kreation erzielt. Diese Vögel waren so intelligent, kreativ und zeigten eine solche Lernfähigkeit, dass ich mich vor ihnen immer wieder sehr klein gefühlt habe. Der Designer dieser Kreaturen hat sie viel fähiger gemacht, als ich mir vorgestellt hatte. Ein solcher Designer wird gerne als Genie bezeichnet. Das erinnert mich an ein biblisches Zitat: Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid? Matthäus 6,26. Es ist offensichtlich, dass wir viel mehr sind als nur Vögel, und dennoch. Dieses Projekt war eine schöne Lektion in Demut auf vielen Ebenen.